Testbild herunterladen

 

CS_TI.tif (TIFF mit Ebenen, LZW-komprimiert, 90kB)

CS_TI.zip (Photoshop-PSD-Format, ZIP-komprimiert, 24kB)

Farbmanagement in c't-special

 

c't-magazin

Der nebenstehende Beitrag entspricht ausschnittsweise einem von mir im Heft c't-special 01/08 veröffentlichten Artikel. Viel mehr und Ausführlicheres über Farbmanagement erfahren Sie im genannten und dem kommenden Sonderheft "Digitale Fotografie" des c't-Magazins.

3D-Profildarstellung im Internet

 

Für die schnelle dreidimensionale Darstellung von Profilen ist die Webseite www.iccview.de empfehlenswert. Die Ansichten lassen sich interaktiv berechnen, eigene Profile hochladen und mit anderen Profilen vergleichen.

 

Farbräume mit Photoshop darstellen

Testbild und Anleitung

Farbraumdarstellungen verraten viel darüber, welche Farbqualität man überhaupt von einem Gerät erwarten kann und welche Farben evtl. bei der Konvertierung von einem Farbraum in einen anderen abgeschnitten werden. Dazu wird der vom ICC-Profil beschriebene Farbraum im Koordinatensystem eines ausreichend großen Referenzfarbsystems dargestellt. Letzteres ist üblicherweise das Lab-System (exakt CIE-L*a*b* genannt), das auch bei Profilumrechnungen als Referenzsystem dient.

Verwendet man spezielle (auch professionelle) Programme für solche Farbraumdarstellungen, kann man jedoch nicht sicher sein, dass die Darstellung auf denselben mathematischen Umrechnungen beruht, die das eigene Programm verwendet. Besser wäre es, die Farbraumdarstellung direkt in dem Programm vornehmen zu können, mit dem man auch sonst arbeitet. Mit Photoshop ist dies möglich. Eine extra Funktion für solche Darstellungen bietet Photoshop allerdings nicht. Es kann jedoch Lab-Bilder bearbeiten und sogenannte Out-of-Gamut-Farben (Farben außerhalb des Zielfarbraums) markieren. Das sind die Grundvoraussetzungen, alles weitere ist im Farbraumtestbild enthalten, das Sie auf dieser Seite herunterladen können. Damit lassen sich 2D-Farbraumdiagramme mit allen in Photoshop verfügbaren Ausgabeprofilen darstellen. Ein Druckerfarbraum wird beispielsweise exakt so dargestellt, wie Photoshop bei einer Druckausgabe mit diesem Profil rechnet, weil auch das gewählte Umrechnungsmodul in die Darstellung eingeht. Die Lab-Helligkeit (L*) lässt sich beliebig verändern, was die Schnittebene durch den Farbraum entsprechend verschiebt. Auch Vergleiche mehrerer Farbräume sind möglich.

Das Testbild

Das Farbraumtestbild.

Das Testbild

Das "Color Space Test Image" CS_TI.tif (Download siehe Randspalte) besteht aus mehreren Ebenen. Die unterste – das eigentliche Testbild - enthält alle im Lab-Farbraum vorkommenden Farben bei der Helligkeit L*=50. Darüber liegt eine Einstellungsebene Farbton/Sättigung, von der nur der Regler zur Helligkeitsänderung benötigt wird. Eine Ebenengruppe Scale ist für die Anzeige des Gitters und der dynamischen Skala am linken Bildrand verantwortlich. Den oberen Abschluss des Ebenenaufbaus bildet eine weitere Einstellungsebene (Scale Gamut), die standardmäßig ausgeblendet ist und nur unter bestimmten Bedingungen auf "sichtbar" geschaltet werden muss.

Color Space Test Image

Das Farbraumtestbild mit Schnitt durch einen CMYK-Farbraum für den Offsetdruck (angezeigt in der Fenster-Titelleiste). Die Palette oben rechts zeigt den Ebenenaufbau, der Dialog darunter die Wahl der Lab-Helligkeit über die Einstellungsebene L*.

Funktionsweise

Öffnen Sie das Testbild in Photoshop, definieren Sie eine Proof-Bedingung (z.B. sRGB oder ein Druckerprofil) und schalten per Umschalt+Strg+Y die Farbumfang-Warnung ein. Alle Farben, die im Proof-Farbraum nicht darstellbar sind, werden nun grau abgedeckt. Als Renderpriorität sollte Absolut farbmetrisch gewählt werden, nur dann wird der Zielfarbraum exakt dargestellt. Mit anderen Renderprioritäten erfolgt u.a. eine Anpassung von Schwarz- und Weißpunkt, was den Farbraum etwas verformt. Zumindest prinzipiell lässt sich daran jedoch verfolgen, was Photoshop bei diesen und anderen Optionen mit den Farben anstellt. Schalten Sie dazu die Softproof-Ansicht mit Strg+Y ein bzw. aus.

Öffnen Sie nun den Dialog der mit L* benannten Einstellungsebene (Doppelklick auf die Miniatur in der Ebenenpalette) und verschieben Sie den Regler Helligkeit. (Alle anderen Regler sind hier wirkungslos.) Das ändert die Helligkeit des Testbildes zwischen L*=0 und L*=100, was sich wie eine Verschiebung der Schnittebene durch den Farbraum auswirkt. Welche Lab-Helligkeit gerade erreicht ist, lässt sich an der Reglerstellung nicht ablesen. Dazu dient die Skala am linken Rand des Testbilds, die "live" die gerade wirksame Lab-Helligkeit anzeigt. So können Sie nur über die Verschiebung eines Reglers praktisch durch den gesamten Lab-Farbraum fahren.

Bei einigen Profilen mit recht „grauem“ Schwarzpunkt oder verminderterer Weiß-Helligkeit werden die Skala und das Gitter eventuell ebenfalls von der Markierungsfarbe überdeckt. Das lässt sich verhindern, wenn Sie die Sichtbarkeit der Einstellungsebene Scale Gamut einschalten. Diese Ebene liegt als oberste Ebene noch oberhalb der Ebenengruppe Scale und ist standardmäßig ausgeschaltet.

Profilvergleich

Um zwei oder mehr Profile direkt zu vergleichen, öffnen Sie für das Testbild die entsprechende Anzahl zusätzlicher Fenster (Menübefehl Fenster>Anordnen>Neues Fenster für „CS_TI.tif“), wählen für jedes Fenster das gewünschte Proof-Profil und schalten die Farbumfang-Warnung ein. Nun öffnen Sie in der Ebenenpalette die Einstellungsebene L* und verändern die Helligkeit. Da alle Fenster dasselbe Bild zeigen, wird damit die Helligkeit für alle gleichzeitig verstellt. So können Sie den gesamten Helligkeitsbereich durchfahren, wobei jedes Fenster sofort den Schnitt durch „seinen“ Farbraum zeigt.

Die Ein- und Ausschaltung der Farbumfang-Warnung über die Tastenkombinationen funktioniert übrigens auch, wenn das Dialogfeld der Einstellungsebene geöffnet ist. Farbe und Transparenz der Markierungsfarbe lassen sich in den Photoshop-Voreinstellungen ändern (das hier gezeigte Grau ist die Standardeinstellung). Photoshop zeigt die Farbumfang-Warnung nur temporär an, sie wird nicht mit dem Bild gespeichert. Wenn Sie die mit dem Testbild erzeugten Diagramme dauerhaft speichern wollen, ist ein externes Utility zum Anfertigen von Bildschirmfotos notwendig.

Profilvergleich in Photoshop

Die vier Fenster mit dem Farbraumtestbild zeigen individuelle Farbraum-Schnitte bei der für alle gemeinsam eingestellten Helligkeit L*=65. Im Uhrzeigersinn: sRGB, AdobeRGB, WideGamutRGB und ein Epson-Druckerprofil für Hochglanzpapier. Letzteres (links unten) zeigt, dass die Farbmöglichkeiten moderner Tintenstrahldrucker im Blau-Grün-Bereich deutlich über AdobeRGB hinausgehen.