Die Kalibrierungsseiten auf einen Blick

 

Einstellung der Grenzwerte:

Schwarzpunkt
Weißpunkt
Graudarstellung (Farbtemperatur)

Einstellung der Mitteltöne (Gamma):

Welches Gamma hat mein Monitor?
Gamma-Kalibrierung

(Alle Links öffnen eigene Browserfenster)

Monitorkalibrierung

Der Monitor ist unser Fenster zur digitalen Welt - und damit zur Welt digitaler Bilder. Wer aber will die Welt schon durch ein trübes oder gar farbverfälschendes Fenster betrachten? Ein guter Monitor und dessen optimale Einstellung zählen deshalb zu den Grundvoraussetzungen für einigermaßen korrekte Bildbearbeitung.

Monitorkalibrierung: Eine Einführung

Man unterscheidet zwischen Kalibrierung und Charakterisierung (oder Profilierung) des Monitors. Kalibrierung umfaßt alles, was Sie unabhängig vom Rechner am Monitor einstellen können - früher über Drehknöpfe, heute meist über Tasten und auf dem Bildschirm angezeigte Menüs. Neben den geometrischen Justierungen des Displays sind dies vor allem Farbtemperatur, Helligkeit und Kontrast. Streng genommen gehört eine über die Grafikkarte vorgenommene Gammaeinstellung ebenfalls dazu. Hierzu die Grafikkarte zu benutzen, ist jedoch nicht empfehlenswert. Besser verwendet man ein spezielles Monitor-Kalibrierungsprogramm (mit Messgerät) oder behelfsweise ein Softwaretool wie Adobe Gamma.

Die Kalibrierung dient dazu, den Monitor in einen definierten Zustand zu setzen, der gleichzeitig seine technischen Möglichkeiten optimal ausschöpft. Kalibrierung ist die Voraussetzung für optimale Farbdarstellung und sollte deshalb immer der erste Schritt sein.

Über den zweiten Schritt - die Profilierung - werden dem Betriebssystem dann die Eigenschaften des Monitors mitgeteilt. Auf diese Weise können Programme wie Photoshop nicht-optimale Monitordarstellungen ihrerseits noch etwas korrigieren, jedoch nur innerhalb der Grenzwerte, die durch die Kalibrierung vorgegeben sind.

Die Ziele von Kalibrierung und Profilierung sind eine möglichst gute Ausnutzung des Monitor-Farbraums, die visuell gleichmäßige Darstellung von Tonwertabstufungen (wie auf dem unten abgebildeten Graukeil) sowie - als hohe Schule sozusagen - die farbrichtige Darstellung von Bildern inklusive Vorschau ihrer Darstellung auf anderen Ausgabemedien (z.B. Drucker). Zumindest den ersten beiden Zielen sollten Sie mit Hilfe dieser und den folgenden Seiten nahe kommen.

Was die Monitoreinstellung nicht leistet: Sie gewährleistet nicht, dass Ihre ausbelichteten oder ausgedruckten digitalen Fotos exakt dem Monitorabbild gleichen. Da der Drucker-Farbraum im allgemeinen kleiner ist als der Monitorfarbraum, wäre dies auch gar nicht wünschenswert - es hieße ja, den Monitorfarbraum künstlich zu beschneiden. Richtig ist der umgekehrte Weg: Optimierung der Monitordarstellung, dann Optimierung der Druckausgabe, um (soweit überhaupt möglich) das Druckergebnis an die Monitordarstellung anzugleichen.

graukeil

Gleichmäßig abgestufter Graukeil mit 18 Graufeldern von Tonwert 0 bis 255,
Abstufung 15 Tonwerte.

 

Diese und die folgenden Ausführungen beziehen sich vor allem auf CRT-Monitore, auf deutsch: Röhrenmonitore (CRT = Cathode Ray Tube = Kathodenstrahlröhre). Die modernen flachen LCD-Monitore (Liquid Crystal Display = Flüssigkristallanzeige) können in punkto Farbdarstellung noch immer nicht mit guten CRT-Monitoren mithalten (zumindest nicht innerhalb ähnlicher Preisregionen). Außerdem sind einige der im Folgenden beschriebenen Einstellungen bei ihnen gar nicht möglich.

Falls Sie nicht sicher sind, ob Sie einen CRT- oder LCD-Monitor haben - hier ist der ultimative Test:

lcd_test

Betrachten Sie das nebenstehende Bild (evtl. aus größerem Abstand). Haben die linke und die rechte Hälfte den gleichen Grauton? Dann sitzen Sie gerade vor einem LCD-Bildschirm. Ist aber die linke Bildhälfte deutlich dunkler als die rechte, dann sitzen Sie (wahrscheinlich) vor einem CRT-Monitor.

Dieser Test hat einen durchaus ernsthaften Hintergrund. Die zwei Bildhälften zeigen nämlich das exakt gleiche Bild, allerdings um 90 Grad gedreht. Es handelt sich um ein Gitter aus jeweils 1 Pixel breiten schwarzen und weißen Streifen. In der linken Hälfte verlaufen die Streifen vertikal, rechts horizontal. Bei optimaler Monitorauflösung und größerem Betrachtungsabstand sollten die Streifen nicht mehr unterscheidbar sein, stattdessen sieht das Auge ein einheitliches Grau. Den einzeln angesteuerten Transistoren des LCD-Monitors ist es egal, ob die Streifen senkrecht oder waagerecht verlaufen. Nicht jedoch dem Elektronenstrahl des CRT-Monitors: Er wird zeilenweise (waagerecht) über den Bildschirm geführt und muß, um die senkrechten Streifen darstellen zu können, in sehr schnellem Takt (mehr als 100 Megahertz) von 0% auf 100% Strahlstärke und zurück geschaltet werden. Das schafft keine Kathodenstrahlröhre völlig übergangslos. Vor allem im kurzen Moment des Wischens über die Stelle, wo der weiße Pixel dargestellt werden soll, wird die 100%-Soll-Strahlstärke gar nicht mehr erreicht - das Gitter erscheint deshalb insgesamt dunkler als gewollt.

Solche Gitter dienen bei der visuellen Monitoreinstellung allgemein als "Referenzgrau". Sie müssen aber immer waagerecht verlaufen, sonst ermittelt das Auge auf CRT-Monitoren eine falsche, zu dunkle Referenz und die gesamte Einstellung geht schief. Aus dem gleichen Grund sind Referenzmuster aus schachbrettartig verteilten schwarzen und weißen Pixeln (wie sie auf Internetseiten zur Monitorkalibrierung manchmal zu finden sind) für CRT-Monitore ungeeignet.

Keine Regel ohne Ausnahme: Falls Sie sicher sind, einen LCD-Monitor zu besitzen, und trotzdem die beiden Grau-Felder in unterschiedlicher Helligkeit sehen, dann handelt es sich wahrscheinlich um einen Monitor mit speziellen, nicht rechteckigen Farbpixeln. Solche Pixel werden bei teuren Monitoren eingesetzt, um die Abbildungsqualität und den Betrachtungswinkel zu erhöhen, sie bewirken aber ähnliche richtungsabhängige Effekte wie beim CRT-Monitor.

Helligkeit (Schwarzpunkt)

Mit der Helligkeitseinstellung wird die Grundhelligkeit des Monitors, also die Helligkeit von Schwarz(!) beeinflusst. Diese sollte etwas heller sein als das Schwarz des ausgeschalteten Monitors. Bei zu geringen Helligkeitseinstellungen lassen sich keine Tonwertabstufungen in dunklen Bildbereichen mehr erkennen. Liegt der Schwarzpunkt zu hoch, sind solche Differenzierungen zwar gut möglich, das Bild wirkt aber flau. Einstellhilfen für den Schwarzpunkt finden Sie hier.

Kontrast (Weißpunkt)

Die Kontrasteinstellung beeinflusst allein die Maximalhelligkeit des Monitors. Damit wird natürlich (da die minimale Helligkeit nicht verändert wird) der Kontrast ebenfalls beeinflusst. Ein hoher Kontrast erleichtert das Erkennen kleiner Tonwertabstufungen. Die Maximaleinstellung ist trotzdem nicht zu empfehlen, da sie die Monitor-Lebensdauer verkürzen kann. Besser (und auch augenfreundlicher) sind geringere Einstellungen. Dies erlaubt zudem ein späteres Nachregeln des Kontrastes (die Maximalhelligkeit von CRT-Monitoren lässt mit dem Alter nach) und gewährleistet damit über viele Jahre eine einigermaßen konstante Bildschirmdarstellung.

Wegen der großen Adaptionsfähigkeit des Auges an Helligkeitsunterschiede ist ein exaktes visuelles Einstellen des Kontrastes kaum möglich. Hierzu sind Meßgeräte nötig, die die Helligkeit objektiv messen, auf die an dieser Stelle aber nicht eingegangen werden kann.

Ein Testbild, mit dem Sie die Tonwertdifferenzierung im Bereich der größten Monitorhelligkeit beurteilen können, finden Sie hier.

Farbtemperatur

Die zweite wichtige Eigenschaft des Monitor-Weiß (neben der Helligkeit) ist die Farbe. Was wir als Weiß empfinden, ist recht dehnbar - das Auge nimmt normalerweise innerhalb von Sekundenbruchteilen einen Weißabgleich auf die hellsten Bildstellen vor, deshalb empfinden wir ein Blatt Papier im gelblichen Glühlampenlicht ebenso als weiß wie im bläulichen Licht der Mittagssonne. Unser Auge korrigiert selbst ein kräftig farbstichiges Monitorbild, so dass wir den Fehler höchstens im direkten Vergleich mit einer neutralen Umgebung bemerken.

Die Farbe von Weiß wird als Farbtemperatur in Kelvin gemessen. Optimal wäre eine Monitor-Farbtemperatur, die der des Umgebungslichts entspricht, unter dem wir auch Aufsichtsvorlagen (Fotos, gedruckte Bilder) betrachten. Dies ist aber meist nicht zu erreichen (das Umgebungslicht wechselt z.B. zwischen Tages- und Glühlampenlicht) - es ist wegen der schnellen Adaptionsfähigkeit des Auges aber auch nicht besonders kritisch.

Die bei fabrikneuen Monitoren meist voreingestellte Farbtemperatur von 9000 Kelvin (und mehr) ist jedoch deutlich zu bläulich. Im Druckgewerbe wird oft das Normlicht D50 (5000 Kelvin) verwendet, das wiederum ungewohnt gelblich erscheint. Ein guter Kompromiss - und ebenfalls genormt - sind 6500 Kelvin (Normlicht D65).

Eine exakte Einstellung der Farbtemperatur erfordert wiederum ein Messgerät. Meist ist aber die Auswahl der gewünschten Farbtemperatur im Monitor-Einstellmenü völlig ausreichend. Farbstiche in Grautönen - die oft besonders stören - lassen sich begrenzt auch per Gammakorrektur der einzelnen Farbkanäle ausmerzen. Ein Testbild zur Beurteilung der Graudarstellung finden Sie hier.

Weitere wichtige Einstellungen:

Monitorauflösung

Nur bei LCD-Monitoren ist die Anzahl der von der Grafikkarte dargestellten Pixel (logische Auflösung) exakt auf die Anzahl der vorhandenen Flüssigkristall-Zellen (physikalische Auflösung) eingestellt. Bei CRT-Monitoren weichen beide Werte mehr oder weniger voneinander ab. Die Hersteller geben aber meist eine "optimale Auflösung" an, die man auch wählen sollte.
Die optimale Auflösung lässt sich aus dem Dot-Pitch (Abstand der Phosphortripel bzw. -streifen) und den Bildschirmabmessungen auch selbst ermitteln: Ein Dot-Pitch von 0,28 mm ergibt z.B. bei einer Bildbreite von 36 cm (19-Zoll-Bildschirm) eine physikalische Auflösung von 1286 Pixeln in der Breite. Als optimale logische Auflösung wählen Sie in diesem Fall (falls möglich) 1280 x 960 Pixel.

Farbdarstellung

Hier sollten Sie stets 24 Bit (True Color) oder besser (falls vorhanden) 32 Bit wählen.

Raumausleuchtung

Das gehört zwar nicht direkt zu den Monitoreinstellungen, spielt aber für die Helligkeits- und Farbwahrnehmung des Monitorbildes eine große Rolle. Eine auch in gesundheitlicher Hinsicht gute Raumausleuchtung (schlechte Lichtverhältnisse können zu Kopfschmerzen führen, die Konzentration kann nachlassen) korreliert nicht unbedingt mit der für den Monitor optimalen Beleuchtung. Deshalb schirmt man Monitore oft mittels Blenden von seitlich einfallender Beleuchtung ab. Bei den Lampen und Leuchten selbst sollten solche gewählt werden, deren Lichtspektrum dem Tageslicht ähnelt. Halogenlampen und die neue RGB LED Technik sind deshalb besser geeignet als Glühlampen oder Energiesparlampen. Wenn es Leuchtstoffröhren sein sollen, achten Sie auf die letzten drei Ziffern in der Bezeichnung: Die erste bezeichnet die Lichtqualität (7 ist schlecht, 8 Durchschnitt, 9 sehr gut), die beiden letzten stehen für die Lichtfarbe in Kelvin. Die Zahl "940" heißt also: Gute Lichtqualität mit der Lichtfarbe 4000 Kelvin.